Der Bundesgerichtshof hat eine zentrale Vertragsklausel der Allianz zu fondsgebundenen Riester-Renten für unwirksam erklärt. Diese erlaubte dem Versicherer, den Rentenfaktor nach Vertragsabschluss einseitig zu senken, ohne spätere Erhöhungen bei besseren Marktbedingungen zu garantieren. Das Gericht sieht darin einen Verstoß gegen das Symmetriegebot und eine einseitige Benachteiligung der Verbraucher. Das Urteil könnte weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben, da ähnliche Klauseln auch bei anderen Anbietern üblich sind.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/bgh-urteil-riester-100.html
Laut einer Analyse des Reiner Lemoine Instituts im Auftrag von BUND und Gaswende setzt die Bundesregierung bei der Energiesicherheit zu einseitig auf neue Gaskraftwerke und vernachlässigt dabei Alternativen wie Stromspeicher, E-Auto-Batterien oder Verbrauchssteuerung in der Industrie. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche plant Ausschreibungen für Gaskraftwerke mit 10 GW steuerbarer Leistung plus 2 GW technologieoffener Reserve, über die derzeit mit der EU verhandelt wird. Die Umweltverbände warnen, dass dieser Kurs fossile Abhängigkeiten zementiert, die Strompreise erhöht und Klimaziele gefährdet. Die Studie zeigt, dass durch den Einsatz flexibler Optionen bis 2045 die Kraftwerkslaufzeiten um bis zu 45 % reduziert werden könnten.
Quelle: https://taz.de/Gaskraftwerksplaene-der-Bundesregierung/!6136929/
Die EU-Kommission hat staatliche Beihilfen in Höhe von insgesamt 623 Millionen Euro für zwei Halbleiterprojekte in Deutschland freigegeben. GlobalFoundries erhält 495 Millionen Euro für den Ausbau seiner Chipfertigung in Dresden, wo künftig Komponenten für Luft- und Raumfahrt sowie kritische Infrastrukturen produziert werden sollen. X-FAB bekommt 128 Millionen Euro für eine neue Fabrik in Erfurt zur Herstellung mikroelektromechanischer Systeme (MEMS), etwa für KI, Medizintechnik und die Autoindustrie. Der Betrieb in Erfurt soll 2029 starten.
Quelle: https://www.zeit.de/digital/2025-12/eu-deutschland-chips-dresden-erfurt
Nach einem schwachen Jahr 2025 mit nur sieben Börsengängen in Deutschland könnte 2026 laut der Beratungsgesellschaft EY die Wende bringen. Bis zu zehn IPOs seien möglich, darunter potenziell prominente Kandidaten wie TK Elevator, KNDS und Mobile.de. Europaweit war der Markt 2025 durch geopolitische Unsicherheiten und US-Zollpolitik belastet, während in den USA und Asien die IPO-Aktivität zunahm. Weltweit stieg die Zahl der Börsengänge leicht auf 1.259, das Emissionsvolumen legte um 32 % auf 163,3 Mrd. Dollar zu. In Deutschland dominieren weiterhin Spin-offs großer Konzerne die IPO-Landschaft.
Quelle: https://t3n.de/news/neustart-aktienmarkt-deutsche-ipo-pipeline-2026-1721180/
Die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla will mit zusätzlichen Investitionen von 140 Mio. Euro ab 2026 das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. Geplant sind unter anderem mobile Reinigungsteams, verbesserte Bordservices sowie Maßnahmen für mehr Sicherheit an Bahnhöfen. Trotz dieser Schritte bleibt die Pünktlichkeit weiter problematisch – 2026 sollen lediglich 60 % der Fernzüge pünktlich fahren. Parallel kündigte Palla einen umfassenden Konzernumbau an: Der Vorstand wird verschlankt, Hierarchieebenen abgebaut und Führungsposten von 43 auf 22 reduziert. Die EVG-Gewerkschaft unterstützt die Reformpläne grundsätzlich, warnt jedoch vor einem versteckten Stellenabbau.
Das ifo-Institut und das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) haben ihre Konjunkturprognosen für Deutschland erneut nach unten korrigiert. Für 2025 rechnen beide Institute nur noch mit einem Mini-Wachstum von 0,1 %, für 2026 erwartet das ifo lediglich 0,8 %. Gründe sind unter anderem schleppende strukturelle Anpassungen, bürokratische Hürden, eine veraltete Infrastruktur und wachstumsdämpfende US-Zölle. Trotz globaler Wirtschaftserholung bleibt die deutsche Industrie laut Einschätzung der Institute zurück. Staatliche Investitionen wirken nur verzögert, das Produktionspotenzial wurde deutlich nach unten revidiert. Positiv sehen die Forscher dagegen den Arbeitsmarkt, wo bis 2027 mehr Beschäftigung und sinkende Arbeitslosigkeit erwartet werden.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunkturprognose-132.html